Tierschutzhundeverordnung und Solidarität

Laut sind die Züchter gerade, sehr laut. 
Noch lauter der Ruf nach Solidarität.

Und da liegt meiner Meinung nach der Hund -im wahrsten Sinne des Wortes- bald begraben.

Eins ganz vorneweg, Ausnahmen bestätigen immer nur die Regel!
Wenn natürlich jeder die Ausnahme hat, muss alles in bester Ordnung sein.
Das ist es aber leider nicht.

Und das zweite vorneweg, ich habe nichts gegen vernünftige Zucht von Farben wie Merle oder Dilute. Gibt Rassen bei denen das geht, weil keine CDA damit verbunden ist, weil vorher getestet wird, was da an Merle verpaart wird.
Ich habe auch nichts gegen Nackthunde. Wir haben uns auch mal vom behaarten Lebewesen zum Menschen mit Restbehaaarung entwickelt und kommen damit klar. 

Auch haben wir irgendwann unsere „Ruten/Schwänze“ verloren und es gibt viele Menschen, die ganz hervorragende Turner sind. Andere, so wie ich, sind jetzt motorisch nicht so die Ausnahmeerscheinung. Aber ich komme, wie die meisten, ganz gut ohne klar. 

Die Evolution war uns ganz wohlgesinnten bisher. 

Natural Bobtails gehen für mich auch in Ordnung, wenn da nichts dranhängt wie Keilwirbel etc.pp..



Und jetzt kommt hier eins meiner NoGos, das aber dafür wirklich sehr sehr ausgeprägt:


Jahrelang hab auch ich den Franzosen und Mops ohne Nasenlöcher, mit hervorquellenden Augen, aufgerollter Zunge, schnaufend wie ein D-Zug, mit dem After AUF der Kruppe (FB), mit extrem steiler Hinterhand (FB) mit verhältnismäßig riesigem Schädel bspw. auf Facebook „notgedrungen“ geliked, weil er jemandem gehört, dem ich in irgendeiner Art und Weise freundschaftlich zugetan bin. 

Das beobachte ich seit Jahren, nichtmal ein 10Cent-Stück würde mehr hochkant in die Nase passen, aber genug Luft kommt durch? Ernsthaft?

Die ganzen schrecklichen Videos sind alle von Hunden ohne FCI-Papiere gefertigt - ernsthaft?

Ich weiß, dass es auch bei Hunden mit FCI-Papieren nicht wirklich besser aussieht.

Ja, ich habe mit einem Franzosen zusammengelebt. Ein aktives Kerlchen, was es eigentlich noch schlimmer gemacht hat, denn er wollte gern konnte aber nicht.
 Und genauso ist er auch verstorben, an massiver Atemnot und der Folge. Der kleine hat sich oft so aufgeschossen, dass man ihn zwangspausieren und runterkühlen musste, damit er nicht kollabiert. 
Einmal hat es dann eben nicht mehr gereicht.


Oder den Pekinesen, der Laub und Äste und sämtlichen Bodendreck in seinem Fell mitschleift, ebenfalls meist atembehindert und nicht in der Lage, sich gegen seinen Pelz runterzukühlen. 
Es ist mir auch egal, ob seine Aufgabe früher ja gar nicht der Spaziergang war, sondern das wärmen des Schoßes seiner Besitzerinnen. 
Ich habe mehr als einmal gesehen, wie sie durch den Ring geschleift werden.



Ich verstehe wirklich sehr gut, dass man seinen Franzosen, Mops und co liebt. Viele haben ein ganz bezauberndes Wesen, dass einen vereinnahmt. 
Aber das darf einen nicht daran hindern, die Problematik zu sehen.


Genau das ist aber die letzten Jahrzehnte passiert und wie man gerade sehen kann, wird es auch weiterhin so sein. Denn noch immer wird das von den Halten und Züchtern im Gros schlichtweg negiert. Und wenn das einfach als nicht wahr deklariert wird, kann man sich vorstellen, was dagegen unternommen wurde und unternommen werden wird.

Einfach NICHTS!



Und dann soll ich als Züchter im VDH solidarisch sein?
 Ich, die sich ganz bewusst für eine Rasse ohne Übertreibungen entschieden hat? 
Die so restriktiv ihre Zuchthunde auswählt, dass es Züchterkollegen gibt, die sich echauffieren, wenn ich nicht geeignete Hunde in Privathände geben, die ich genauso sorgfältig auszuwählen versuche, wie die der neuen Besitzer meiner Welpen?
 Ich, die ihre Hunde genetisch auf Links dreht, die recherchiert und im Zweifel lieber Nein sagt, und sei der Zweifel noch so klein?

Ich bleibe dabei, es ist das Problem, dort solidarisch zu sein, wo man ethisch und moralisch gegen die guten Sitten verstößt und Leid billigend in Kauf nimmt. 

Dass nach so vielen Jahren dann der Gesetzgeber reagiert, ist doch eigentlich nur recht und billig.

Dass er über das Ziel hinausschiesst, war leider zu erwarten. 

Dass es dann auch mich und andere trifft, die unter der großen Gießkanne stehen, war leider auch zu erwarten. 

Und warum? Weil die Züchter der Hunderassen mit tatsächlichen Qualzuchtmerkmalen nicht gehandelt haben.
 Wer war denn da die letzten Jahre nicht solidarisch mit erstens seinen Hunden, zweitens seinen Verbandszüchterkollegen?
Ich bin nicht nur nicht solidarisch, ich weise auch einen großen Teil der Schuld genau jenen zu, die nicht sehen, dass ihre Hunde schwer gehandicapt sind und seit Jahren die Hände in den Schoß legen.



Mein Mann hat es mal schön auf den Punkt gebracht. Er sagte, stell dir das (diese Merkmale) mal am Menschen vor … Mehr muss man eigentlich nicht dazu sagen.

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