Da fahr ich doch die Krallen aus!

Wer mich etwas besser kennt, weiß eines sicher. Ich bin kein Fußfetischist!

Als Kind war ich im Freibad und wollte am Beckenrand raus. Stütze mich also ab, stemme mich hoch und gucke auf zwei nagelverpilzte ältere Füße.

Hätte ich die Pommes rot-weiß vorher nicht gegessen, wäre eventuell nicht viel passiert.

So eskalierte die Lage und während mir das Schwimmen vergangen war, übernahmen meine Pommes. Natürlich im großen Becken. 

Klar, dass einem das im Gedächtnis bleibt ...

 

Das bedeutet bis heute, ich möchte keine nackten Füße sehen. Nichtmal mehr gepflegte. Sommer kann für mich Horror sein. 

Es gibt so einen Spruch, den Christoph mal zitiert hat: “Kinder sind wie Fürze, die eigenen sind gerade so zu ertragen”. 

Ich ersetze Kinder durch Füße.

 

Nun ist jeder seines eigenen Fußes Schmied und kann seine Füße pflegen oder auch nicht.

Was in der Regel aber jeder tut, ist spätestens dann, wenn die Schuhe drücken, Nägel schneiden oder knipsen.

 

Unsere Hunde können das nicht. Sie sind auf unsere Pflege angewiesen. Leider sehe ich sehr häufig, gerade bei kleineren Hunden, elendig lange Krallen. 

Was man sich vielleicht nicht bewusst macht, sind die Krallen beim Hund zu lang, strecken sich zuerst die Zehen. Der Hund fußt nicht mehr korrekt auf. Sehnen und Bänder in der zarten Hundepfote werden fehlbelastet. Nein, der Hund sagt nicht, hey, meine Pfote tut weh, es ist unangenehm so zu laufen. Das kommt erst sehr viel später. 

Irgendwann bildet sich Arthrose. Und ist der Hund dann alt, mag er wirklich nicht mehr gern laufen und es ist ihm unangenehm. Er eiert also langsam durch die Gegend. 

 

Noch schlimmer ist es, wenn die Krallen anfangen “rundzuwachsen”. Sie wachsen immer mehr Richtung Ballen, der Ballen verliert seine Funktion als Schutzpolster und Stoßdämpfer, die Zehengelenke verschieben sich zu den Seiten. 

Das kann soweit gehen, dass die Krallen einwachsen.

 

Viele Hunde hassen es, die Krallen gemacht zu bekommen. Auch ein Großteil meiner Hunde empfindet das als abartig. Es hilft aber nichts, manche Dinge müssen gemacht werden und es ist noch keiner dabei in Ohnmacht gefallen.

Ich schneide mit der Krallenschere, wenn es schnell gehen soll. Wenn ich Muße habe, dann nutze ich meinen guten Dremel und das Thema ist erledigt. 

Die Vollchaoten klemmt sich Christoph unter den Arm, ich setze an und jeder Hund ist nach fünf Minuten fertig. Sind die Krallen einmal auf gut gepflegtem Niveau, reicht es bei meinen alle 4-8 Wochen, um ein absolut gesundes Pfotenbild zu erhalten.

 

Wie komme ich gerade jetzt darauf? Irgendwie war es in den letzten Tagen mit drei verschiedenen Personen Gesprächsthema und ich habe wieder, von eigentlich seriösen und gutmeinenden Züchtern, Bilder aus der Wurfkiste gesehen, bei denen sich mir die Fußnägel so kräuseln, wie die Krallen der Hündin. 

Ich kürze meinen Hündinnen in der Trächtigkeit die Krallen auch nicht, weil sie damit mehr oder minder Stress haben. Da ich aber weiß, dass ich sie belegen will, kann ich spätestens am ersten Tag der Läufigkeit die Krallen meiner Hündin nochmal gründlich pflegen und kürzen. 

Und dann sind auch nach 10 Wochen noch keine Zustände erreicht, bei denen ich einen Anfall bekomme. 

Pupsen hat heute, eine Woche nach dem Wurf, die Krallen geschnitten bekommen. Das letzte mal kurz vor dem Decken. Und ich konnte es ertragen. Am wichtigsten aber, Pupsen konnte mit ihrer Krallenlänge in der Trächtigkeit auch gut leben.

 

 

Ach ja, und kein Klick-Klack auf Fliesen und Laminat ist auch viel schöner ...

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